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Varizen

Die meisten Patienten stellen sich nicht bei Ihrem Arzt vor und sagen:”Herr Doktor, ich habe Krampfadern - was soll ich tun?”, sondern sie werden mit Symptomen wie müden schweren Beinen, die in einigen Fällen auch abends dicker als morgens sind, oder nächtlichen Wadenkrämpfen vorstellig.

Statistisch gesehen sind doppelt so viele Frauen wie Männer von Varizen geplagt. Man geht davon aus, dass daran jährlich doppelt so viele Menschen versterben, wie an Verkehrsunfällen- natürlich nicht durch eine Varizenblutung oder einen offenen Fuß, sondern daran, daß sich in den geschlängelten Venen, in denen sich das Blut nur sehr langsam bewegt, leichter Blutpfropfen entstehen können. So das Schicksal es will, werden diese durch das Herz in die Lunge gepumpt und dort führen zur gefürchteten Lungenembolie. Veranlagt zur Varikosis ist fast jeder zweite Erwachsene, zur “Krankheit” wird sie bei jedem achten und im Berufsleben beeinträchtigt sie immerhin in Deutschland 2 Millionen Erwerbstätige. Die Varikosis ist also nicht nur die Erkrankung von Greisen oder Greisinnen.

Vor der eigentlichen Behandlung kommt die Diagnostik!
Erst diese klärt, was eigentlich gemacht werden sollte!

Modernste Technik macht es heutzutage möglich, dem Blut beim Fließen zuzusehen. Das Gerät heißt Farbdoppler und ist besonders gut geeignet, im Bereich des Venensystems der Beine defekte Venenklappen aufzuspüren. Wie bereits dargestellt, schließen solche Klappen nicht richtig, sodass sie den Rückfluss des bereits herzwärts transportierten Blutes nicht verhindern können; ähnlich, wie ein defektes Ventil das Austreten von Luft aus einem Reifen nicht mehr verhindern kann.

Andere Verfahren wiederum können die Funktion der Venen relativ genau messen; hierzu ermitteln sie kontinuierlich den Blutfüllungsgehalt die Werte des Beines mittels entsprechender Sensoren. Die mathematische Auftragung entlang der Zeitachse läßt schlüssige Aussagen über wesentliche Aspekte der Funktionstüchtigkeit des Venensystems zu.
Natürlich gibt es viele weitere Messverfahren, auf die an dieser Stelle der Übersichtlichkeit willen nicht eingegangen wird.

Erst nach der umfassenden Untersuchung legen Arzt und Patient das weitere strategische Vorgehen fest:
Ist ein Eingriff angebracht oder eher die Verödung? oder vielleicht beides? oder genügt es einfach, zunächst Mal vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und zu einem späteren Zeitpunkt zu kontrollieren?